Bei der Erzeugung und Vermarktung der Kartoffeln wird unter folgenden Verwertungsrichtungen unterschieden:
Speisefrüh- und Speisekartoffeln
Der Speise- Frischmarkt wird mit Sorten aller drei Kochtypen von Juli bis 10. August (Frühsorten) und bis April des Folgejahres mit mittelfrühen bis späten Sorten bedient.
Veredelungskartoffeln
Werden zu folgenden Produkten-Chips, Pommes frites, sterilisierte oder tiefgekühlte, gekochte oder rohe Kartoffeln in Dosen, Trockenprodukte wie Püree, Kroketten und Klöße sowie Kartoffelsalat.
Stärkekartoffeln
Bei der Erzeugung ist auf einen hohen Stärkegehalt zu achten. Aus Stärkekartoffeln werden in der Stärkefabrik Schrobenhausen Kartoffelstärke gewonnen. Diese Stärke mit hoher Reinheit und einem guten Bindungsvermögen wird zur Herstellung von Papier, Pappe, tiefgefrorenen Nahrungsmitteln und als Kunststoffersatz verwendet. Der Anbau ist von der EU über eine Marktordnung geregelt, indem der Landwirt Lieferrechte besitzen muss.
Pflanzkartoffeln
Kartoffeln werden nicht über Samen, sondern vegetativ über Knollen vermehrt. Damit diese frei sind von jeglichen Schaderregern, werden sie einem strengen Anerkennungsverfahren unterworfen, d.h. in mehreren Besichtigungen und Untersuchungen werden sie auf das Freisein von pilzlichen, bakteriellen und virösen Krankheitserregern sowie die anhaftende Erde auf Nematoden überprüft. Erst dann sind sie durch einen amtlichen Bescheid als zertifiziertes Pflanzgut vertriebsfähig.